Lesezeit: 1-2 min | Veröffentlichung: 28.Februar 2022 – aufgrund der Aktualität schon am Montag
von Christina Griesel
Krieg in der Nachbarschaft – das rückt uns nahe
In Europa ist Krieg. Für manche geht das Leben weiter wie bisher. Für andere nicht.
Nach 2 Jahren Pandemie, nach 2 Jahren Angst und Unsicherheit gibt es jetzt ein noch (?) gravierenderes Schreckensszenario. Man muss nur auf die Schlagzeilen der Zeitungen schauen.
Mir geht es besonders nahe, wenn ich die Videobotschaften von den Klitschko-Brüdern und Präsident Szelenskyy sehe. Das wird für mich persönlich, das schafft bei mir Bezug.
6 Anregungen,
um miteinander und gesund zu führen
Wie gehe ich damit als Führungskraft um? Wie als Teammitglied?
Hier habe ich ein paar Gedankenanstöße und Anregungen dazu gesammelt:
???? Miteinander, d.h. keine weitere Spaltung
Wir sind alle Menschen, egal welchen Geschlechts, Hautfarbe, Religion oder eben auch Nationalität. Es geht hier um Mitmenschlichkeit. Krieg ist schlimm. Immer. Egal auf welcher Seite (er war auch für unsere Großeltern furchtbar).
???? Betroffene freistellen (???? Präsentismus) oder arbeiten lassen (???? innerer Halt aus Normalität & Routine), je nachdem was sie gerade brauchen
Lassen Sie die Menschen selbst entscheiden, was für sie aktuell die beste Bewältigung ist – wir können das nicht ansatzweise nachfühlen, auch wenn wir es meinen.
???? Gefühle von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein anerkennen
Was kann das Gefühl von sinnhaften Handeln geben? Vielleicht spenden, ehrenamtlich helfen, vielleicht eine Schweigeminute in der Teamsitzung, …
Bitte bedenken: Betroffene brauchen keine Helfer, die selbst dran zerbrechen (ungleich Empathie).
???? Ängste und Unsicherheiten ernst nehmen
Wenn ich an meine Klinikzeit zurückdenke, hatte ich in einer Präventionsgruppe von 16-18 Eltern mindestens zwei dabei, die unter Ängsten oder Panikattacken litten. Und das war vor der Pandemie. Die Pandemie wird es um ein Vielfaches verstärkt haben.
Was hilft? Ernst nehmen, nicht emotional in die Ängste einsteigen, sondern die Situation mit Abstand betrachten, an Beratungen verweisen und diese ermöglichen (z.B. EAP; Therapie ist keine Führungsaufgabe!), den Stresspegel auf der Arbeit runterfahren (Stress fördert Ängste), …
Eine ganz einfache Übung zum Runterkommen bei Angst- und Panikzuständen, mit der sie auch jemanden anderen begleiten können. Sie hilft auch, um sich selbst kurz zu besinnen.
???? Nachrichtenkonsum bewusst gestalten
Wie viel und welche Art von Nachrichten tun mir gut?
Wir tendieren dazu, alles in uns aufzusaugen, je dramatischer um so mehr.
Um selbst stabil zu bleiben ist es wichtig, bewusst zu schauen, wohin lenke ich meine Aufmerksamkeit. Wieviele emotionale Beiträge kann ich gut verkraften, wieviel distanziertere Beiträge brauche ich und wann gönne ich mir eine Pause von dem Thema.
Die Menschen vor Ort bekommen auch keine Pause. Ja. Und es ist immer etwas anderes selbst betroffen zu sein und keine Pause zu bekommen und nebendranzustehen und keine Pause zu bekommen.
Werden Sie lieber aktiv in der Hilfe als durch unentwegten Kosum und Solidaritätsbekundungen.
Und schließlich:
???? Lassen wir das Führungsverhalten von Präsident Szelenskyy auf uns wirken und uns davon als Mensch – beruflich wie privat – inspirieren.
Der Alltag geht weiter
Und dann geht das Leben hier weiter. Anders. Innerlich aufgewühlter oder mit einem höheren „Grundrauschen“. Und es geht weiter. Denn wir können von hier aus nur mit bestimmten Handlungen zur Unterstützung aktiv werden. Und diese dürfen wir auch tun.
Alles andere kann zu blindem Aktivismus und Panikmache führen. Damit ist niemandem geholfen.
???? Was machen Sie, um für sich und mit ihrem Team, diese Situation zu bewältigen?
???? Wie unterstützen Sie sich gegenseitig als Kollegen und Kolleginnen?
???? Wie gehen Sie mit der Situation privat um?
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